Systemd

Hauseigenes Apt-Repo: https://apt.iteas.at

Ein Service bearbeiten und personalisieren.

systemctl edit --full rc-local

Um den Defaulteditor VI von SystemD zu überschreiben bedient man sich diesem Befehl:

EDITOR=nano systemctl edit --full rc-local

Hier wird das komplette Service kopiert und wird von Updates des Systems nicht weiterhin berührt. Dies kann je nachdem zu irgendwann auch zu Problemen führen. Deshalb gibt es auch eine andere Variante wo die Files virtuell verschmolzen werden:

EDITOR=nano systemctl edit apache2

Oder wenn es ein komplett neues Unitfile ist:

systemctl edit -f -l rc-local

Man könnte auch Dienste direkt in /etc/systemd/system/blabla-custom.service kopieren. Von dem wird abgeraten. Vor allem da viele Services erst von anderen Systemddiensten nur temporär angelegt werden. Das Kommando oben extrahiert die richtigen Files automatisch.

[Unit] 
Description=Puppet agent 
Requires=network.target 
[Service] 
Type=forking 
EnvironmentFile=-/etc/default/puppet 
PIDFile=/run/puppet/agent.pid 
ExecStartPre=/bin/sleep 15
ExecStart=/usr/bin/puppet agent $DAEMON_OPTS 
[Install] 
WantedBy=multi-user.target

Sehr nützlich wenn durch z.B. nicht mehr erreichen von Services wie NB's - WLAN Dienste ihr maximales Timeout erreichen würden.

[Unit]
Description=Make remote CUPS printers available locally
After=cups.service avahi-daemon.service
Wants=cups.service avahi-daemon.service

[Service]
TimeoutStopSec=2
ExecStart=/usr/sbin/cups-browsed

[Install]
WantedBy=multi-user.target

Hierzu legt man sich folgendes File an:

nano /etc/systemd/system/getty@tty1.service.d/override.conf

Mit folgenden Inhalt

[Service]
ExecStart=
ExecStart=-/sbin/agetty --autologin xbmc --noclear %I 38400 linux

Hier wird z.B. der xbmc Benutzer automatisch eingeloggt. Danach werden natürlich .zshrc .bashrc und auch die .xinitrc beachtet.

Mit Systemd ist es sehr bequem möglich Dinge zu organisieren ohne das man direkt am Host ist. z.b.

systemctl -H root@myhost.supertux.bla status apache2
systemctl enable nfs-client.target
systemctl enable rpc-statd.service
systemctl enable rpcbind.service

Testsystem: Debian 10/Proxmox 6.3

Die FSTAB ist mehr oder weniger überholt. Benötigt wird sie vom System wohl nur mehr für den Root Mount. Generell wird bereits bei jedem manuellen FSTAB-Eintrag ein Systemd-Unit-File generiert dass auf die FSTAB verweist. Daher wird auch empfohlen statt der FSTAB nur mehr Systemd zu verwenden, was sehr viele Vorteile mit sich bringt. Z.B. hat man damit die Möglichkeit auch Abhängigkeiten von anderen Programmen und States anzugeben. Ein praktischen nerviges Beispiel wäre wenn ein Netzwerkmount nicht immer automatisch in der FSTAB gemountet wird, weil das Netzwerk vielleicht nicht immer gleich schnell verfügbar ist. Und obwohl man in der FSTAB die Option gesetzt hat dass, das Netzwerk verfügbar sein muss, funktioniert es trotzdem doch immer nicht. Systemd schafft hier für dich Abhilfe. Auch Proxmox verwendet den Systemd-Mounter als Default.

Hier als Beispiel ein einfacher Mount einer lokalen HDD. Als erstes legst du ein sogenanntes Unit-File an. Der Mountpoint wird dabei automatisch erstellt.

systemctl edit -f -l "/mnt/datastore/HDD-extern-OSIT"

Um den Defaulteditor VI von SystemD zu überschreiben bedient man sich diesem Befehl:

EDITOR=nano systemctl edit -f -l "/mnt/datastore/HDD-extern-OSIT"

Wie du siehst muss der Name der exakte Mountpoint sein. Nun befüllst du das File mit diesem Inhalt:

[Install]
WantedBy=multi-user.target

[Unit]
Description=Mount datatstore 'sicherung-osit-extern' under '/mnt/datastore/HDD-extern-OSIT'

[Mount]
Options=defaults
Type=ext4
What=/dev/disk/by-uuid/d6b3aa86-aa6c-4b41-b6b2-16457820169629
Where=/mnt/datastore/HDD-extern-OSIT

Und NFS4:

[Install]
WantedBy=multi-user.target

[Unit]
Description=Mount datatstore under /home/mydata
Requires=network.target
Requires=NetworkManager.service
Requires=network-online.target

[Mount]
Options=rw,_netdev,auto,acl,exec,intr,bg,nfsvers=4,minorversion=2,x-systemd.device-timeout=60,x-systemd.mount-timeout=60
Type=nfs4
What=myhostserver.lan:/ssd-pool/mydatastore
Where=/home/mydata
# TimeoutSec=60

Mit dem nächsten Befehl hast eine tolle Übersicht für alle Mountpoints die es gibt, und ob diese im Autostart sind oder nicht.

systemctl list-unit-files -t mount
UNIT FILE                                 STATE    
-.mount                                   generated
boot-efi.mount                            generated
dev-hugepages.mount                       static   
dev-mqueue.mount                          static   
mnt-datastore-HDD\x2dextern\x2dOSIT.mount disabled  
proc-fs-nfsd.mount                        static   
proc-sys-fs-binfmt_misc.mount             static   
run-rpc_pipefs.mount                      static   
sys-fs-fuse-connections.mount             static   
sys-kernel-config.mount                   static   
sys-kernel-debug.mount                    static

In den Autostart damit:

systemctl enable "mnt-datastore-HDD\x2dextern\x2dOSIT.mount"

Und mounten:

systemctl start mnt-datastore-HDD\\x2dextern\\x2dOSIT.mount

Bei der Mountübersicht sieht das ganze nun so aus:

UNIT FILE                                 STATE    
-.mount                                   generated
boot-efi.mount                            generated
dev-hugepages.mount                       static   
dev-mqueue.mount                          static   
mnt-datastore-HDD\x2dextern\x2dOSIT.mount enabled  
proc-fs-nfsd.mount                        static   
proc-sys-fs-binfmt_misc.mount             static   
run-rpc_pipefs.mount                      static   
sys-fs-fuse-connections.mount             static   
sys-kernel-config.mount                   static   
sys-kernel-debug.mount                    static

Bestehende Unitfiles kann mit dem folgenden Befehlen editieren:

systemctl edit -l mnt-datastore-HDD\\x2dextern\\x2dOSIT.mount

oder auch:

systemctl edit -l "/mnt/datastore/HDD-extern-OSIT"

Testsystem: Ubuntu 20.04, 22.03LTS auf Proxmox LXC

Dies gestaltet sich sehr ähnlich wie NFS. Lediglich ein Paket und die Authentifizierung kommt dazu.

apt install cifs-utils -dy

Danach erstellen wir unser Unitfile, und aktivieren es:

EDITOR=nano systemctl edit -f -l "/data-docs"
[Unit]
Description=samba mount for sambafiles
Requires=systemd-networkd.service
After=network-online.target
Wants=network-online.target

[Mount]
What=//yourserver.lan/data-docs
Where=/media-kodi
Options=credentials=/root/.smbcredentials,auto,vers=3.0,uid=2344,gid=2344,file_mode=0777,dir_mode=0777
Type=cifs
TimeoutSec=30

[Install]
WantedBy=multi-user.target

Nun noch SystemD reloaden und den Mount aktivieren:

systemctl daemon-reload
systemctl enable "data\x2ddocs.mount"

Nun kann das Systemd-Service getartet werden, und somit wird auch das Laufwerk eingehängt.

systemctl start "data\x2ddocs.mount"

Für die Erweiterung deines Unitfiles empfehle ich diesen Artikel und auch diesen auf Ubuntuusers.

Hier ein Beispiel für ein WOL Script das beim Boot ausgeführt wird, aber erst wenn der Server online ist.

systemctl edit -f -l wol-at-boot.service

Inhalt:

[Unit]
Description=execute Wake-up on LAN

Wants=network.target
After=syslog.target network-online.target

[Service]
Type=oneshot
ExecStart=/etc/cron.hourly/wol.sh

[Install]
WantedBy=multi-user.target
systemctl enable wol-at-boot.service
systemctl daemon-reload 

Um z.B. Zeiten beim Systemstart ansehen zu können gibt es zwei nette Befehle:

systemd-analyze plot > bootchart.svg
systemd-analyze blame
systemctl reset-failed
systemctl --failed

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